Mir schmeckt das meiste Fleisch sehr gut. Ich mag vor allem
Wurst sehr gerne. Sehr gerne möchte ich
mal ein glückliches Hühnchen essen. Das Hühnchen soll schon mal auf einer Wiese
Körner gepickt haben und nicht so fett gezüchtet sein, dass es nicht mehr von
alleine gehen kann.
Das Problem: Wenn man sich ein saftiges fettes Brathähnchen auf dem Grill vorstellt und daneben mein glückliches Hühnchen, dann wäre an dem glücklichen Hühnchen wohl sehr wenig dran. Dann brauche ich es auch nicht essen. Deshalb hat ein Freund zu mir gesagt, dass ich ein Hühnchen finden muss, welches einfach sehr gerne isst. So wie ich. Aber halt keinen Sport macht. Und deshalb fett ist. Fett und glücklich. Das Hühnchen sollte sich dann nur noch freiwillig auf meinen Teller legen und dann kann ich es genussvoll verspeisen.
Warum dann nicht einfach ein fett gezüchtetes Brathähnchen
essen?
Seit Anfang Mai 2015 esse ich bis auf wenige Ausnahmen kein
Fleisch mehr. Alles fing damit an, dass ich den Film Earthlings geschaut
habe. Meine Vorstellung zum Ablauf einer Tierschlachtung existierte gar nicht
oder ich stellte mir vor, dass fröhliche Kühe in einen Raum marschieren und
dort friedlich einschlafen und dann zu einem köstlichen Schnitzel verarbeitet
werden. Nun gut. Dem ist nicht so. Nachdem ich den Film Earthlings geschaut
habe, versuchte ich mir einzureden, dass das sicherlich in Deutschland gar
nicht so ist. Dann habe ich mich über die Schlachtung in Deutschland informiert
und weiß nun, dass Schweinchen beim Betäuben mit Kohlendioxid ersticken und
nicht friedlich einschlafen, Hühnchen ausbluten und dass das letzte was Kühe
sehen wohl [wenn sie Glück haben] das Bolzenschussgerät ist. Wenn nicht, bluten
sie halt bei Bewusstsein aus. Ach ja und die Schweinchen, die das Ersticken
überleben, sterben dann halt beim Verbrühen.
Deshalb warte ich nun auf mein glückliches Hühnchen.
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